Verona

Verona ist eine Stadt, in der die Grenzen zwischen Geschichte und Kunst auf faszinierende Art und Weise fließend sind. Erstaunt bemerkt der Besucher die vielen wichtigen Zeichen der Vergangenheit, die noch heute sichtbar sind und die verschiedenen historischen Epochen der Stadt widerspiegeln: die römischen Ansiedlungen, die Zeit der freien Kommunen, die Epoche der Scaligerherrschaft sowie die venezianische und österreichische Besetzung. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt und entlang des Etschufers sieht man auf Schritt und Tritt wichtige Kunstwerke, die oft Tausende von Jahren alt sind.

Die ideale Stadtbesichtigung beginnt auf der zentral gelegenen Piazza Bra. Dominiert wird der Platz von einem gewaltigen Bauwerk, der Arena von Verona. Das römische Amphitheater wurde im 1. Jahrhundert nach Christus erbaut. Während des renommierten Opernfestivals und anderer Aufführungen bietet es noch heute über 22.000 Zuschauern auf seinen Steinstufen Platz. Um die Piazza herum stehen die schönen Paläste Palazzo Barbieri und Palazzo della Gran Guardia. Ein wahres Ritual ist für viele Einheimische der Stadtbummel auf dem „Liston” und in der eleganten Via Mazzini. Am Ende dieser Einkaufsstraße trifft man auf ein Sinnbild der städtischen Architektur: das Haus der Julia, wo die berühmte Figur aus Shakespeares Drama gewohnt haben soll.

Nicht weit davon entfernt befindet sich die Piazza delle Erbe. Hier lag während der Römerzeit das Forum von Verona. Heute dient die Piazza als städtischer Marktplatz, umgeben von Palästen und Türmen aus verschiedenen Epochen. In der Mitte des Platzes steht der Brunnen der Madonna Verona. Geht man unter dem „Arco della Costa” hindurch, kommt man auf die Piazza dei Signori. Dieser Ort ist voller Erinnerungen an die Familie Della Scala: allen voran der Scaligerpalast, der Palazzo del Capitano und die herrlichen Arche Scaligere, die monumentale Grabstätte von Cangrande und seinen Familienangehörigen. Die charakteristische Via Sottoriva führt genau an der Stelle zum Etschufer, an der sich majestätisch die Basilika Santa Anastasia erhebt. Sie ist reich an Kunstwerken aus dem Mittelalter und der Renaissance.

Jenseits des Flusses, kurz hinter der Brücke Ponte Pietra, steht das Teatro Romano. Läuft man die Uferbefestigung entlang, kommt man zum Dom. In seinem Inneren, das durch einen harmonischen gotischen Stil besticht, wird ein unschätzbares Tafelbild von Tiziano aufbewahrt. Die weite Schleife, mit der der Fluss die historische Innenstadt einschließt, endet bei der zinnengekrönten Brücke des Castelvecchio mit ihren einzigartigen Rundbögen.

Die Burg ist ein Skaligerbau aus dem 14. Jahrhundert. In ihrem „Mastio” befinden sich die bedeutenden Kunstsammlungen des Museums. Die Besichtigungstour endet, immer den Fluss entlang, vor der Basilika San Zeno, einer der schönsten und bedeutendsten romanischen Kirchen Italiens. Authentische Meisterwerke wie das Potal aus Bronzetafeln und das Triptychon von Mantegna auf dem Hauptaltar sind würdige Zeugnisse einer in historischer und künstlerischer Hinsicht für die Stadt besonders blühenden Epoche.